Der Große Baumeister

Der Große Baumeister

Referenz: Freimaurer-Wiki

„Ich empfehle Ihnen Ehrfurcht vor dem Wirken der ewigen Gesetzmäßigkeiten.“

Was sind eigentlich Gesetzmäßigkeiten und was haben sie mit dem großen Baumeister zu tun und wer ist überhaupt dieser große
Baumeister?

Wie man im Cook-Manuskript nachlesen kann, ist der Große Baumeister „Founder and former of heaven and earth, and all things.“. Wie allen bekannt ist. Er ist Schöpfer und Erhalter der Welt, vernünftiger Welturheber und moralischer Gesetzgeber. Er ist die Ethik in seiner Gesamtheit nach der wir leben bzw. handeln sollen. Er ist das höhere Wesen, das über uns allen steht, und doch von jedem Einzelnen auf sich selbst bezogen differenziert bzw. benannt wird. So ist er für den einen oder andern Gott, Allah, Jehova, Schöpfer, höhere Intelligenz, höheres oder unbekanntes Wesen, umgebende Materie, nicht erklärbar aber allgegenwärtig, Vollkommenheit. Er ist das göttliche bzw. höhere Wirken voll Weisheit, Stärke und Schönheit, welches im Weltenbau erreicht werden soll (woran wir gemeinsam arbeiten).

Der Große Baumeister ist also Herr alles Wirkens und somit der Gesetzmäßigkeiten. Soweit so gut, klingt plausibel. Aber was sind jetzt diese ewigen Gesetzmäßigkeiten überhaupt?

„Gesetzmäßigkeit“ per Definition: steht für eine bestimmte Ordnung, die aufgrund von regelmäßig auftretenden Vorkommnisse als allgemeingültig angesehen werden kann. (Geburt, Leben, Tod) Gesetzmäßigkeit = Regel, Regelmäßigkeit, Legalität einem Naturgesetz entsprechende – zufällige Entwicklung oder durch Gesetz bestimmt, festgelegt = rechtmäßig, legal Recht: Verhältnis/Zustand, der den geltenden Gesetzen entspricht Wissenschaft: Prozess oder Zustand, der bekannten Gesetzen/einem bekannten Gesetz entspricht.  Wie wirkt der Große Baumeister durch sie?

Sie sind vielfältig und noch nicht alle erschließen sich uns. Wäre das so, würden wir den großen Plan des Baumeisters kennen. Wie schon, der am 14. März diesen Jahres in den ewigen Osten, in die Unendlichkeit vorausgegangene, Stephen Hawkings in seinem Buch „Eine kurze Geschichte der Zeit“ schrieb: „Wenn wir jedoch eine vollständige Theorie entdeckten, dürfte sie nach einer gewissen Zeit in ihren Grundzügen für jedermann verständlich sein, nicht nur für eine Handvoll Spezialisten. Dann werden wir uns alle – Philosophen, Naturwissenschaftler und Laien – mit der Frage auseinandersetzen können, warum es uns und das Universum gibt. Wenn wir die Antwort auf diese Frage fänden, wäre das der endgültige Triumph der menschlichen Vernunft – denn dann würden wir Gottes Plan kennen.“.

Heute gehen wir von einigen universellen Gesetzmäßigkeiten, die unser Leben leiten, lenken, bestimmen, aus. Sie werden auch als kosmische oder hermetische Gesetzmäßigkeiten oder als Gesetze des Lebens bezeichnet. Das Wirken der ewigen  Gesetzmäßigkeiten definiert sich auch als Gesetz der Natur bzw. als unverrückbare Ordnung des Alls, als ein göttliches Weltgesetz, welches unseres (menschliches) Handeln leitet. Wir ordnen uns in die Gesetzmäßigkeiten des Universums ein, bewußt oder eher doch unbewusst. Je länger ich mich mit diesem Thema beschäftigte, umso mehr erkannte ich, wie sehr diese Gesetzmäßigkeiten mein Leben beeinflussen.

In der jetzigen Phase meines Lebens wollte ich etwas Neues, etwas mehr. Ich wollte hinter die Dinge schauen, war auf der Suche nach geistiger/philosophischer Anregung/Herausforderung. Zuerst war es ein Gedanke in meinem Kopf. Er führte mich letzt endlich heute hierher. Alles ist geistiger/mentaler Natur. Gedanken schaffen und verändern, setzen einen Schöpfungsprozess in Gang. Jede Erfindung, jede Handlung sowie jedes Lebensereignis ist zuerst eine Idee, ein Wunsch in Form eines Gedanken. Sei es die  Gründung einer neuen Familie, der Zuwachs in Form eines Kindes oder das Bestreben ein Freimaurer zu werden.

Und da alles im Bezug zueinander und zu uns steht, zieht jede Aktion/jeder Gedanke eine Reaktion/eine Existenz nach sich. Nichts geschieht durch Zufall, ohne Grund im Leben, alles hat eine Ursache und Wirkung. „Zufälle sind unvorhergesehene Ereignisse, die einen Sinn haben.“ Die Toleranz bzw. Akzeptanz, die ich meinem Gegenüber entgegenbringe, führt letztendlich zu einem harmonischen Miteinander. Unser sogenanntes Karma ist die konsequente Folge einer Ursache. Das Leben/Zusammenleben legt einen Pflichten auf. Den der Wert eines Menschen bemißt sich an seiner Geisteshaltung, seinen Taten, nicht an seinen materiellen Gütern. Das Miteinander im Leben ist ein stetiges Geben und Nehmen. Um ein harmonisches Miteinander zu leben, habe ich für mich erkannt: Urteile und werte nicht. Verurteile nicht. Erkenne auch die Gegenmeinungen an. Alle haben recht. Alles ist, wird gut. Seit Anbeginn der Zeit sind die Gesetzmäßigkeiten verankert. So geht die Sonne immer, komme was wolle, im Osten auf und im Westen unter. Das war lange vor uns so und wird noch so sein, wenn wir alle längst in den ewigen Osten eingegangen sind.

Das Leben ist ein ewiger Kreislauf. Alles entwickelt sich weiter bzw. verändert sich, sonst kann es nicht existieren. Das Leben ist ein Fluss, bewegt sich kontinuierlich weiter, nichts bleibt wie es war. Es ist ein ewig fortschreitender Wandlungsprozess. So sollte man z.B., um den eigenen Geist für eine bessere Lebensqualität zu befreien, festgefahrene Muster aufbrechen und flexibler leben.

Der Kreislauf des Lebens unterliegt verschiedenen Rhythmen und Zyklen. So gibt es große Zyklen (Jahreszeiten – Sommer und Winter), kleine Zyklen (Tag und Nacht) und weitere wie Leben und Tod. Sie sind fester Bestandteil des Lebens und begleiten alle Geschöpfe des Universums ein Leben lang.Wie schon erwähnt, steht alles im Bezug zueinander. Der stetige Lauf des Lebens, dieser ewige Wandlungsprozess, die stetige Bewegung, die unterschiedlichen Rhythmen und Zyklen. Unser Leben könnte man auch mit einer ewigen Wanderung hin zum unsterblich Geist, zur Wahrheit, Erkenntnis, Vollkommenheit. Man legt verschiedene Lebensabschnitte zurück und muss verschiedene Prüfungen bestehen (Schule, Studium, Ausbildung, Fortbildung). Aber auch Prüfungen des Lebens (Schicksalsschläge) erleidet man auf seinem Lebensweg und auch prüft man immer wieder seine Lebensentscheidungen auf diesen Wanderungen. Sollen sie uns doch helfen, den richtigen Weg zu finden.

Man braucht aber andere, um seinen Weg zu gehen (Familie, Brüder). Alleine dauert es länger oder es ist unmöglich. Der Bau des Tempels der Humanität ist nur mit vielen möglich, ein einzelner kann es nicht bewerkstelligen. Und auch das immerwährende Lernen auf unserem Lebensweg, bringt uns zur Erkenntnis, zur Vollkommenheit. Ohne sie eigentlich ganz zu erlangen, ihr aber kontinuierlich näher zukommen. Auf unserem Weg gibt es aber nicht nur Licht, sondern auch Schatten. Denn auch das gehört dazu, das eine kann es nicht ohne das andere geben, ohne Dunkel kein Licht, ohne Leid keine Freude, ohne Gehen kein Kommen und es kann keinen Tod ohne Leben geben. Dies zu akzeptieren und zu erleben, bringt uns der Vollendung unseres Weges näher. Denn nur wer das Dunkel erlebt hat, weiß Licht zu schätzen, strebt danach. Sowie wir auch immer nach Harmonie/Ausgleich streben.

Ein jeder möchte, das es ihm und seiner Familie gut geht, das er zufrieden, glücklich ist. Um Harmonie, Zufriedenheit und Glück zu erlangen, erschaffen wir uns ein Leben nach unseren Vorstellungen. Dafür beschreiten wir aber alle unterschiedliche/ verschiedene Wege. Um zu ermessen, was ich dafür brauche und entsprechend handeln zu können, muß ich mich selbst erkennen. Der Vollkommenheit des Großen Baumeisters steht unsere Unvollkommenheit gegenüber. Er ist die Vollkommenheit, nach der wir streben mit unserer Arbeit am „rauen Stein“, aber nie erreichen, wir näher ihr uns nur schrittweise auf unserem Lebensweg.

Wir sind Menschen und haben Fehler, Schwächen, liebenswerte Eigenarten. Diese machen uns aber wieder als Individuen aus. Deswegen müssen sie auch sein. Wir streben aber nach der Vollkommenheit, indem wir täglich an uns arbeiten. Unsere Fehler auszumerzen, unsere Schwächen in Stärken zu wandeln, unsere Unarten abzulegen und unsere Eigenarten zu mildern. Aber eigentlich sollten wir daran arbeiten, uns im ganzen selbst zu akzeptieren und zu lieben, uns selbst anzunehmen, so wie wir sind. Dinge, die wir selbst an uns nicht mögen, sollte man ändern und es kann nicht schaden, seine Ecken und Kanten etwas zu glätten. Und auch die anderen so zu nehmen, akzeptieren, ja eigentlich zu tolerieren, wie sie sind. Der Einzelne wird immer unvollkommen sein, nur gemeinsam, als Ganzes können wir Vollkommenheit erreichen bzw. Schaffen. Jeder einzelne im Ganzen wird gebraucht, mit seinen Fehlern, Schwächen, Unarten und Eigenarten.

In unserer Frauenkirche zu Dresden wurden alte und neue Steine zusammengefügt. Jeder hat seinen Platz, kann nicht irgendwo eingefügt werden. Jahrzehnte haben die Steine in Schutt und unter Geröll geruht – jetzt wurden sie wieder eingepasst ins neue/alte Bauwerk, an ihren angestammten Platz.

Dies alles sind ewige Gesetzmäßigkeiten dessen Herr der Große Baumeister ist. Diese Wahrheit bzw. die Gesetzmäßigkeiten hinter allem können wir nicht verstehen – nur mit dem Herzen erfassen.

Abschließend möchte ich Euch gerne noch ein Zitat mit auf den Weg geben:

„Es gibt keinen Weg zum Glück, glücklich sein ist der Weg.“

Und zum jetzigen Zeitpunkt kann ich eins mit absoluter Bestimmtheit sagen: Mein Weg mit der Prämisse erkenne dich selbst, schaue um dich, schaue über dich, ist noch ein sehr, sehr weiter.

Enden möchte ich mit einem Zitat von Stephen Hawkings, das unserer freimaurerischen Philosophie/Lebensansicht entspricht:

„Die menschliche Eigenschaft, die ich am liebsten verstärken würde, ist die Empathie. Sie vereint uns in einem friedlichen, liebenden Zustand.“.

 

von J. W.